Die elektronische Zündung

Seit Anfang 2003 fahre ich kontaktlos! Nicht das ich ein kontaktscheuer Mensch bin, aber wenn ich so durch die Gegend tuckere werde ich von so vielen Mitmenschen angelacht und angesprochen, dass ich mir dachte, auf die eingebauten Kontakte kannst du verzichten.
Oh ich glaube ich bin etwas vom Thema abgewichen.
Im Ernst: Die Einstellung der Kontakte ist beim Karo eine umständliche Sache, da keine Markierung auf der Kurbelwelle oder dem Lüfterrad wie bei anderen Fahrzeugen vorhanden ist. Eine dynamische Einstellung bei laufendem Motor ist dadurch auch nicht gegeben. Man stellt einfach den Kontaktabstand auf 0,4 mm ein (so gut es geht - und meist geht es nicht) und dann verschiebt man die Grundplatte auf die Marke die der Vorgänger eingeschlagen hat und schon läuft der Motor. Aber wie...
Wenn man ganz genau sein will, kann man noch die Zündkerze herausdrehen den Kolben in 5 vor 12 Stellung drehen (4,5 - 5,5 mm vor OT) und dann mit Summer oder Prüfbirne den Kontakt so verstellen, dass er gerade öffnet. Aber wie bewegt man mm-genau den Kolben und wie bitte bekommt man genau den OT und damit die 4,5 mm hin?
Gut, gut, man soll in das Zündkerzenloch ein Stöckchen stecken, OT finden und am Stöckchen markieren, 4,5 mm abmessen und markieren, Kolben zurück auf diese Marke und dann einstellen.
Wenn man das alles einigermaßen hinbekommen hat, kommt noch der Rückwärtskontakt beim KoRo hinzu! Ich möchte wetten, dass der bei den meisten Fahrzeigen nicht stimmt.
Alle diese Überlegungen haben bei mir dazu geführt, mich nach einer elektronischen Lösung umzusehen. Auf einem KaRo Stammtisch wurde über eine neue "Theimer"-Zündung diskutiert. Die sollte sogar wie bei modernen Fahrzeugen üblich eine drehzahlabhängige Zündverstellung beinhalten.
Ich habe daraufhin mit Herrn Theimer Kontakt aufgenommen und wenige Wochen später kam ein Päckchen mit dem gewünschten Inhalt.


Der Einbau

Er geht recht flott von der Hand. Man sollte sich aber peinlich genau an die sehr gute Beschreibung halten!
Um es gleich vorwegzunehmen:
Ich hatte die meiste Angst vor dem Bohren und Gewindeschneiden in der Kurbelwelle! Aber das ging wirklich gut vonstatten und man kann dann an
der hier eingedrehten Schraube den Kolben mm-genau bewegen!
Eine tolle Idee auch für Kontaktfahrer zu empfehlen!


Hier die Kurzform der Einbauanleitung:
  1. Batterie abklemmen.
  2. Zündkerzenstecker gegen mitgelieferten entstörten Zündkerzenstecker austauschen.
  3. Alte Kontaktplatte ausbauen. (Einstellungen für eventuelle Notfälle nicht verstellen)
  4. M5 Gewindeloch in Kurbelwelle bohren.
  5. Neue Platte einbauen.
  6. Mittels beigelegtem Stöckchen den unteren Tiefpunkt finden. Durch den aufgesteckten Schlüssel kann man durch Vermitteln es Punktes, an dem man nichts mehr spürt bis zu dem Punkt, an dem man ein erneutes Heraufkommen des Kolbens spürt, exakt den unteren Tiefpunkt bestimmen.
  7. Jetzt vorsichtig die Kontermutter lösen und mit Hilfe der mitgelieferten Einstelllehre die Kunststoffkappe aufstecken und festklopfen.
  8. Auf die Kunststoffkappe den Geberfinger wie angegeben aufschrauben.
  9. Kabel an Kontaktplatte anschließen.
  10. Die beiden Kabel am Kondensator der Zündspule abklemmen und isolieren. (Ich habe jeden der beiden Kabel in jeweils eine Lüsterklemme gesteckt, um im Notfall schnell wieder zurückbauen zu können! Dieser Fall ist aber bis jetzt noch nicht vorgekommen.)
  11. Die Kabel an die Zündspule anklemmen.
    (Vorsicht: nicht vertauschen! [15] ist das Kabel welches zur Lüsterklemme an der linken Rückwand geht. [1] soll zum Kondensator gehen. Nicht blind den Nummern auf der Zündspule vertrauen! Es soll Fälle gegeben haben...)
  12. Zwei Kabel laut Beschreibung an Klemmbrett (UV + UR) anklemmen.
  13. Der Einbau der Elektronikplatte auf das Klemmbrett der Blackbox ist etwas fummelig aber machbar. An meiner Platte musste ich an der rechten Seite das Blech etwas abfeilen, damit es unter den Regler passte.
    (Hinweis: Elektronikteile und Feilspäne mögen sich nicht besonders)
  14. In der Beschreibung steht: jetzt den Stecker auf die Elektronikplatte stecken. Meiner Meinung nach sollte man den Stecker vorher im uneingebauten Zustand schon aufstecken, denn in der dunklen Garage von unten den Stecker auf die Stifte zu bringen ist nicht jedermanns Sache. Man kann den Stecker leicht verkehrt herum aufstecken, oder um einen Stift versetzt. Dann ist die Elektronik unweigerlich hin, wenn man den Motor starten will.
    Mein Tip: In uneingebautem Zustand Kabelbaum und Steuergerät zusammenstecken und mit einem Farbtupfer an einer Seite gut sichtbar markieren. Dann kann nachher nichts mehr passieren.
  15. Batterie anklemmen
  16. Zum Testen der Zündung habe ich die Zündkerze mit aufgestecktem Kabel ausgebaut auf den Zylinder gelegt und an der Kurbelwelle gedreht, bis der Geberfinger unter dem Geber durchging. Dabei sollte ein kräftiger gut hörbarer Funke an der Zündkerze kommen.
  17. Zündkerze einbauen und Probe fahren.
  18. Feineinstellungen sind durch Verdrehen der Grundplatte möglich, aber kaum nötig.
Zu guter Letzt das Beste. Sollte einmal die Zündung ausfallen, dann geht man wie folgt vor:
  1. Kabelstecker an der Elektronikplatte abziehen
  2. Kabel aus den Lüsterklemmen unter den Kondensator klemmen
  3. Geberplatte gegen alte Geberplatte zurücktauschen. 2 Schrauben an der Geberplatte und 2 an den Kabeln.
    Das war es. Einstellung nicht nötig, wenn man auf die alte Markierung einstellt.

Anstelle der Unterbrecherkontakte wird diese Geberplatte eingebaut.
Wenn der Kolben auf UT steht sollte der Geberfinger in etwa über dem roten Aufkleber stehen.
Eine genaue Einstelllehre liegt bei.


Diese Kabel müssen in der Blackbox angeschlossen werden.

Der grüne Stecker wird auf diese Elektronik gesteckt.


Weitere Informationen vom Konstrukteur kann man hier nachlesen.